Aldekerk
Güterschuppen für den Stückgutverkehr
Da die Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft als Erstes einen Güterschuppen in einem
Bahnhof bauen ließ, galt dies sicher auch für die Station Aldekerk. Ein
Güterschuppen für kleine Bahnstationen wurde meist auf der Stadtseite und direkt
neben dem Empfangsgebäude errichtet. Um die Kosten niedrig zu halten, baute die
Bahngesellschaft zunächst ein Fachwerkgebäude. Dadurch konnten die Fuhrwerke
ohne Umweg direkt an die Verladerampe fahren. Dies dürfte auch 1863 für die
Bahnstation Aldekerk gegolten haben.
Mit steigendem Güteraufkommen wurde der alte Güterschuppen zu klein. Deshalb
entschloss sich die Bahn, einen größeren Schuppen zu bauen. Er wurde für die am
Niederrhein typische Ausführung aus Backstein gebaut. Es entstand gegenüber dem
Stationsgebäude wahrscheinlich um 1900. Dafür musste extra die noch heute
erhaltene Ladestraße gebaut werden. Der Güterschuppen verfügte über zwei
Seitenrampen aus Holzbohlen und einer befestigten schrägen Kopframpe an der
Giebelseite. Hier konnten die Güterwagen als auch die Pferdefuhrwerke und später die
Lastkraftwagen be- und entladen werden.
Das Ladegleis wurde bei der Sanierung der Bahnsteige zurückgebaut.
Der Güterschuppen wurde 2019 von der Gemeinde übernommen und wird wieder in
seinen Urzustand gebracht.
Der Güterschuppen
gehört fast immer zu den ältesten
Bahnhochbauten in einem Bahnhof.
Er steht nicht im Vordergrund und
man findet ihn manchmal erst, wenn
man gezielt nach ihm sucht. Oft
befindet er sich auch gegenüber dem
Stationsgebäude. War der
Güterschuppen erst gebaut, blieb er
oft unverändert. Im besten Fall
verlängerte man ihn. An seinen
Längsseiten hatte er mindestens eine
Seitenrampe und häufig an der
Giebelseite eine Kopframpe.
Der Bahnhof Aldekerk wurde am
3. März 1863. von der Rheinische
Eisenbahn-Gesellschaft auf der
Teilstecke zwischen Krefeld und Kleven
eröffnet. Zu diesem Zeitunkt war auch
der Güterschuppen fertiggestellt
worden.
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