Sechtem
Güterschuppen für den Stückgutverkehr
Das 1849 errichtete Gebäude ist der älteste noch erhaltene Güterschuppen
der Eisenbahn aus dieser Zeit. Er wurde bis 1960 für den Güterumschlag
genutzt. Später diente er dem Landhandel als Lager.
Die Grundmauern des Gebäudes waren aus Bruchstein, die
Gebäudemauern aus Backstein mit Blendbögen gefertigt worden. Das
Dach war mit Dachpappe gedeckt. Es verfügte über Seitenrampen und
nach Süden über eine Kopframpe.
Der relativ schmale aber lange Güterschuppen war sehr wahrscheinlich
anfangs wesentlich kürzer. Das Gebäude erfuhr einige Veränderungen, die
zum Teil noch sichtbar sind.
An beiden Frontseiten erkennt man eine dunkle Färbung der Backsteine.
Das dürfte der ursprüngliche Teil des Gebäudes gewesen sein. In der Mitte
dieses Bereichs befanden sich Ladetüren an beiden Seiten. An den
Stirnseiten erkennt man, dass die Blendbögen wesentlich tiefer liegen.
Das lässt darauf schließen, dass die Gebäudemauern erhöht und dafür
andere Backsteine verwendet wurden. Das Gebäude hatte ein
auskragendes Dach zu beiden Seiten. Es wurde erneuert und verlor das
charakteristische Dach eines Güterschuppens. Die Bahn verlängerte das
Gebäude nach Norden. Das erklärt auch die helleren Backsteine. Die
zweiteiligen Schiebetüren versetzte man auf beiden Seiten in den
nördlichen Gebäudeteil. Auf der Straßenseite verblieb das alte Verladetor,
dessen Öffnung verschlossen wurde. Von der einstigen Schiebetür der
Erweiterung ist heute nur noch die Gleitschiene vorhanden. Stattdessen
wurde in die Öffnung ein Fenster eingebaut und mit alten Backsteinen
gefüllt.
2001 kaufte der Eisenbahn-Amateur-Club Bonn/Sechtem das Gebäude
und sanierte es komplett zwischen 2002 und 2009. Es dient seitdem als
Klubheim.
Als „Urahn“ steht der Güterschuppen unter Denkmalschutz.
Der Güterschuppen
gehört fast immer zu den ältesten
Bahnhochbauten in einem Bahnhof.
Er steht nicht im Vordergrund und
man findet ihn manchmal erst, wenn
man gezielt nach ihm sucht. Oft
befindet er sich auch gegenüber dem
Stationsgebäude. War der
Güterschuppen erst gebaut, blieb er
oft unverändert. Im besten Fall
verlängerte man ihn. An seinen
Längsseiten hatte er mindestens eine
Seitenrampe und häufig an der
Giebelseite eine Kopframpe.
Der Haltepunkt Sechtem wurde Anfang
1844 von der Bonn-Cölner Eisenbahn
„Linken Rheinstrecke“ zwischen Köln
St. Pantaleon und Bonn eröffnet. Der
Güterschuppen wurde erst 1849
fertiggestellt.
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