Wiltingen (Saar)
Güterschuppen für den Stückgutverkehr
Wiltingen (Saar) erhielt 1860 seinen ersten Güterschuppen aus Fachwerk
gegenüber dem Stationsgebäude. Die Grundmauern waren aus Sandstein,
an dessen Oberkante sich die Seitenrampen mit Treppenaufgang
befanden. Er besaß ein Walmdach, dessen Ende an der Ladestraße in
einem flacheren Winkel weit über die Seitenrampen reichten. Aufgrund
der Höhe der geschlossenen Güterwagen wurde die Überdachung
wesentlich kürzer gehalten. Das kann man sehr schön an den Giebelseiten
erkennen. An den Seitenrampen gab es jeweils zwei verschließbare
Gleittüren.
Eine Giebelseite ist nachträglich verputzt worden. Dort könnte sich die
Kopframpe befunden haben, da im Bahnhofsverzeichnis von 1938 der
Zusatz OK (ohne Kopframpe) fehlt. Da die Gleisanlage im Bahnhof
zurückgebaut wurden, ist anzunehmen, dass ein Abstellgleis vom
Bahnübergang parallel zur Ladestraße bis zum Güterschuppen verlief.
Auffallend sind die großen Sprossenfenster auf beiden Gebäudegiebeln,
was bei Güterschuppen eher selten ist.
Das Stationsgebäude steht zwar unter Denkmalschutz. Den
Güterschuppen hat man aber offensichtlich vergessen, obwohl er sich in
einem guten Zustand befindet.
Der Güterschuppen
gehört fast immer zu den ältesten
Bahnhochbauten in einem Bahnhof.
Er steht nicht im Vordergrund und
man findet ihn manchmal erst, wenn
man gezielt nach ihm sucht. Oft
befindet er sich auch gegenüber dem
Stationsgebäude. War der
Güterschuppen erst gebaut, blieb er
oft unverändert. Im besten Fall
verlängerte man ihn. An seinen
Längsseiten hatte er mindestens eine
Seitenrampe und häufig an der
Giebelseite eine Kopframpe.
Der Bahnhof Wiltigen (Saar) wurde im
Mai 1860 von Preußen auf dem Teilstück
der „Saarbahn“ zwischen Merzig und
Trier West eröffnet. Zu diesem
Zeitpunkt war auch der Güterschuppen
fertiggestellt worden.
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