Worpswede
Güterschuppen für den Stückgutverkehr
Der Güterschuppen ist eine Gleisbreite versetzt zur Gebäudeflucht an der
Gleisseite gebaut worden. Damit verfügte der Güterschuppen von 1911
über eine Kopf und Seitenrampe. Zur Straßenseite hin, hatte das Gebäude
ebenfalls eine Seitenrampe. Der Güterboden konnte je Gebäudeseite
durch zwei Schiebetüren gesichert werden. Entgegen der üblichen Regel
beim Bau von Güterschuppen verfügt das Gebäude über einen Dachboden
mit einer sehr steilen Dachneigung.
Dies ließ wenig Spielraum für einen Wetterschutz, der bei Güterschuppen
üblich war. Da das Gebäude im Jugendstil von dem „Nichteisenbahner“
Heinrich Vogel geplant wurde, musste dieser Umstand in Kauf genommen
werden. Vogel gründete 1889 eine Künstlerkolonie in Worpswede.
Eine weitere Kopf -und Seitenrampe entstand entlang der Straßenflucht,
die durch ein Abstellgleis bedient wurde. Am Gleis entlang verlief die
Ladestraße. Gegenüber der Rampe befindet sich eine Waage mit
Häuschen.
Der Güterschuppen steht unter Denkmalschutz.
Der Güterschuppen
gehört fast immer zu den ältesten
Bahnhochbauten in einem Bahnhof.
Er steht nicht im Vordergrund und
man findet ihn manchmal erst, wenn
man gezielt nach ihm sucht. Oft
befindet er sich auch gegenüber dem
Stationsgebäude. War der
Güterschuppen erst gebaut, blieb er
oft unverändert. Im besten Fall
verlängerte man ihn. An seinen
Längsseiten hatte er mindestens eine
Seitenrampe und häufig an der
Giebelseite eine Kopframpe.
Der Bahnhof Worpswede wurde am
9. Februar 1911 von der Kleinbahn
Bremervörde-Osterholz auf der
Teilstrecke zwischen Osterholz-
Scharmbeck und Gnarrenburg eröffnet.
Zu diesem Zeitpunkt war auch der
Güterschuppen fertiggestellt worden.
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